Harry Potter: Erstes Bild der Weasley Kinder veröffentlicht

Auch Charlie Weasley soll noch zum Cast dazustoßen

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Die Produktion der "Harry Potter"-Serie ist bereits in vollem Gange und in Sachen Cast tut sich weiterhin einiges. Über den eigenen Instagram-Kanal veröffentlichte HBO nun ein erstes Bild der Weasley-Kinder.

Tristan und Gabriel Harland übernehmen die beliebten Rollen der Zwillinge Fred und George Weasley. Ruari Spooner wird als Percy Weasley zu sehen sein, während Gracie Cochrane die jüngste Schwester Ginny spielt. Und natürlich darf auch Alastair Stout als Ron nicht fehlen.

In der Bildunterschrift des Beitrags wurde außerdem verraten, dass auch Charlie Weasley seinen Auftritt haben wird. Wie in den Büchern befindet er sich derzeit in Rumänien, wo er nach Hogwarts Drachenforschung betreibt, soll aber "bald dazustoßen". Offen bleibt, wer hingegen in die Rolle des ältesten Weasley-Bruders Bill schlüpfen wird – in den Kinofilmen wurde er von Domhnall Gleeson dargestellt.

Die Serie führt ein ganz neues Haupttrio ein: Dominic McLaughlin spielt Harry Potter, Alastair Stout ist Ron Weasley und Arabella Stanton wird Hermine Granger verkörpern. Die Dreharbeiten laufen derzeit auf Hochtouren, begleitet von allerlei Leaks, in denen Harry und Hagrid zu sehen sind, wie sie durch die Straßen Londons streifen. Jedes der sieben Bücher von J.K. Rowling wird eine eigene Staffel erhalten. Ihre Premiere feiert die erste Staffel 2027.

Magische Chancen: Was die neue "Harry Potter"-Serie von HBO anders machen kann als die Filme

Die Nachricht, dass HBO eine groß angelegte Serienadaption von J.K. Rowlings "Harry Potter"-Reihe produziert, hat in der Fangemeinde für enormes Aufsehen gesorgt. Während die Filme von 2001 bis 2011 eine ganze Generation geprägt haben, bleibt bei vielen Fans der Wunsch nach einer noch tieferen, detailreicheren Umsetzung der Bücher bestehen. Genau hier setzt die Serie an: Sie soll jede der sieben Romanvorlagen in einer kompletten Staffel erzählen und damit Möglichkeiten eröffnen, die den Filmen aus Zeit- und Formatgründen verschlossen blieben.

Mehr Raum für die Geschichte

Eine der größten Chancen liegt in der Länge des Formats. Jede Staffel wird voraussichtlich zehn Episoden umfassen und sich einem einzelnen Buch widmen. Das bedeutet, dass Figuren, Handlungsstränge und Hintergrundgeschichten, die in den Filmen gekürzt oder ganz weggelassen wurden, nun ihren verdienten Platz erhalten könnten. Besonders in den späteren Bänden, wo die Handlung komplexer wird und politische Themen wie das Ministerium für Zauberei oder die "Reinblut"-Ideologie im Vordergrund stehen, eröffnet das Serienformat die Möglichkeit, diese Elemente ausführlicher darzustellen.

Charakterentwicklung im Detail

Die Filme mussten sich oft auf das Trio Harry, Ron und Hermine konzentrieren, während viele Nebenfiguren nur angedeutet wurden. In einer Serie ließe sich das ändern: Figuren wie Ginny Weasley, Neville Longbottom oder auch die Lehrerinnen und Lehrer in Hogwarts könnten deutlich stärker entwickelt werden. Gerade Neville, dessen Heldengeschichte im siebten Buch eine große Bedeutung hat, könnte von Anfang an konsequenter aufgebaut werden.

Auch die Weasley-Familie, deren Besetzung nun schrittweise bekannt gegeben wird, hat Potenzial für mehr Tiefe. Beziehungen zwischen den Geschwistern, aber auch ihre individuellen Stärken und Schwächen, könnten ein klareres Profil erhalten.

Ein moderner Blick auf die Zauberwelt

Seit den frühen 2000er-Jahren hat sich nicht nur die Fernsehlandschaft verändert, sondern auch die Erwartungshaltung des Publikums. Serien wie "Game of Thrones" oder "His Dark Materials" haben gezeigt, wie ernsthaft und hochwertig Fantasy-Stoffe inszeniert werden können. Mit HBO als Produzenten steht zu erwarten, dass die Serie nicht nur visuell, sondern auch thematisch einen moderneren Ton anschlägt.

Dazu gehört möglicherweise auch eine sensiblere Darstellung von Themen wie Diskriminierung, Identität oder Machtmissbrauch, die in den Büchern bereits angelegt sind. Gerade für eine neue Generation von Zuschauern könnte die Serie dadurch relevanter und zeitgemäßer wirken.

Unterschiedliche künstlerische Handschrift

Während die Filme stark durch die Handschrift einzelner Regisseure – etwa Chris Columbus oder David Yates – geprägt waren, bietet eine Serie mit wechselnden Episodenregisseuren die Möglichkeit zu vielfältigeren künstlerischen Ansätzen. Gleichzeitig sorgt die Showrunnerin Francesca Gardiner ("His Dark Materials", "Killing Eve") dafür, dass ein einheitlicher Ton gewahrt bleibt.

Mit Mark Mylod, der unter anderem bei "Succession" Regie führte, ist zudem ein erfahrener Name an Bord, der komplexe Charakterbeziehungen und fein ausbalancierte Spannungsbögen beherrscht. Fans dürfen gespannt sein, wie diese Handschrift auf die magische Welt übertragen wird.

Visuelle Effekte und moderne Technik

Auch auf technischer Ebene könnte die Serie neue Maßstäbe setzen. Die Filme haben für ihre Zeit beeindruckende Spezialeffekte geliefert, doch die heutige Technik erlaubt noch mehr Detailreichtum. Drachen, Patroni oder die Zauberduelle könnten spektakulärer wirken, gleichzeitig aber realistischer und weniger von CGI geprägt erscheinen.

Ein zweites Zuhause für Fans

Nicht zuletzt bietet die Serie eine Chance für die Community. Viele Fans, die mit den Büchern und Filmen aufgewachsen sind, wünschen sich eine Neuinterpretation, die sowohl nostalgisch als auch frisch wirkt. Gleichzeitig kann die Serie eine neue Generation ansprechen, die die Geschichte vielleicht zum ersten Mal erlebt. Wenn es HBO gelingt, diesen Spagat zu meistern, könnte "Harry Potter" nicht nur ein Wiedersehen, sondern auch ein Neuanfang werden.

Fazit

Die neue "Harry Potter"-Serie ist mehr als nur ein Remake: Sie ist eine Gelegenheit, die vertraute Geschichte mit der Tiefe, Ernsthaftigkeit und Qualität moderner Serienproduktion neu zu entdecken. Während die Filme Kultstatus genießen, bleibt der Serie die große Chance, das Universum von Hogwarts umfassender, vielschichtiger und vielleicht sogar emotionaler zu erzählen. Ob sie dieses Potenzial nutzt, wird sich ab 2027 zeigen – doch die Weichen stehen auf Magie.

Bild zu Die ersten Bilder vom Set der Harry Potter Serie