Resident Evil Reboot: Zach Cregger übernimmt die Regie

Der Film soll wieder stärker in Richtung Horror gehen

Von Jonas Reichel am

Zeit für eine neue Runde "Resident Evil": Knapp vier Jahre nach "Resident Evil: Welcome to Raccoon City" steht ein neues Reboot der beliebten Horrorreihe bevor. Via The Hollywood Reporter wurde nun "Barbarian"-Regisseur Zach Cregger für die Regie bestätigt. Zudem wird er auch das Drehbuch schreiben.

Die bisherigen "Resident Evil"-Filme von Paul W. S. Anderson basieren lose auf den gleichnamigen Videospielen von Capcom. Mit einer Mischung aus Horror, Sci-Fi und Action folgten die alten Filme der Hauptfigur Alice – gespielt von Milla Jovovich. Diese kämpfte gegen Zombiehorden und die mörderischen Machenschaften der Umbrella Corporation. Trotz zunehmend negativer Kritiken brachten es die sechs Filme auf insgesamt 1,2 Milliarden Dollar an den Kinokassen.

Erste Quellen deuten darauf hin, dass sich Creggers Version stark von den bisherigen Filmen unterscheiden wird. Bedeutet: näher an den Videospielen und ein stärkerer Fokus auf Horror und Spannung. Derzeit findet ein gewaltiger Bieterkrieg um das Projekt statt, in dem Netflix und Warner Bros. aktuell die Nase vorn haben. Hinter den Kulissen stehen jedoch erneut Constantin Film und PlayStation Production. Ein Startdatum des neuen "Resident Evil" Films gibt es noch nicht.

Resident Evil: Die Geschichte der Realverfilmungen

Die "Resident Evil"-Filmreihe hat sich seit ihrem Start im Jahr 2002 als eines der erfolgreichsten Franchises im Bereich Videospieladaptionen etabliert. Basierend auf den berühmten Spielen von Capcom kombinieren die Filme eine Mischung aus Action, Horror und Science-Fiction, die das Publikum weltweit anzog – und gleichzeitig oft die Kritik spaltete. Mit sechs Filmen und einem späteren Reboot hat die Reihe über 1,2 Milliarden US-Dollar an den weltweiten Kinokassen eingespielt. Doch wie hat sich diese Marke entwickelt, und welche Highlights und Schwächen zeichnen die bisherigen Filme aus?

Der Startschuss: Resident Evil (2002)

Unter der Regie von Paul W. S. Anderson erschien 2002 "Resident Evil". Die Handlung orientierte sich lose an den Videospielen, setzte jedoch neue Figuren und Elemente ein. Im Mittelpunkt stand Alice, gespielt von Milla Jovovich, eine Figur, die eigens für die Filme geschaffen wurde. Sie wacht ohne Erinnerung in einem unterirdischen Labor auf, bekannt als der Hive, wo die Umbrella Corporation den tödlichen T-Virus freisetzt. Bald steht sie einer Armee von Zombies und Mutanten gegenüber.

Der erste Film legte den Grundstein für das Franchise und fand schnell eine treue Fangemeinde, auch wenn er von Kritikern gemischt aufgenommen wurde. Viele bemängelten die Abweichungen von der Vorlage und den Fokus auf Action, lobten jedoch die düstere Atmosphäre und Jovovichs Performance.

Auf dem Weg zur Action: Resident Evil: Apocalypse (2004)

Die Fortsetzung, "Resident Evil: Apocalypse", verlegte die Handlung in die Stadt Raccoon City, die durch den Virus vollständig überrannt wurde. Hier wurden erstmals Charaktere aus den Spielen wie Jill Valentine und Nemesis eingeführt. Der Film verstärkte den Action-Fokus und zeigte spektakuläre Explosionen und intensive Kämpfe.

Obwohl die Fans das Auftreten bekannter Figuren begrüßten, gab es erneut Kritik, dass die Filme die Horror-Wurzeln der Spiele zugunsten von Hollywood-Blockbuster-Elementen aufgaben. Dennoch war der kommerzielle Erfolg unbestreitbar, was den Weg für weitere Fortsetzungen ebnete.

Die Eskalation: Resident Evil: Extinction (2007) und Resident Evil: Afterlife (2010)

Mit "Resident Evil: Extinction" nahm die Filmreihe eine dystopische Wendung. Die Handlung verlagerte sich in eine postapokalyptische Wüstenlandschaft, die stark an Filme wie Mad Max erinnerte. Alice entwickelte in diesem Teil übernatürliche Fähigkeiten, was den Science-Fiction-Aspekt der Reihe verstärkte.

"Resident Evil: Afterlife", der erste 3D-Film des Franchises, brachte die Handlung zurück nach Raccoon City und führte bekannte Figuren wie Chris Redfield ein. Beide Filme setzten weiterhin auf großangelegte Actionsequenzen und beeindruckende visuelle Effekte, was sie zu Kassenschlagern machte, jedoch weiterhin von den Kritikern zerrissen wurde.

Der Höhepunkt und das Finale: Resident Evil: Retribution (2012) und Resident Evil: The Final Chapter (2016)

Mit "Resident Evil: Retribution" nahm die Reihe eine fast videospielartige Struktur an, mit unterschiedlichen Level-ähnlichen Settings und zahlreichen Rückkehrern aus früheren Filmen, darunter Michelle Rodriguez und Sienna Guillory als Jill Valentine. Der Film war visuell beeindruckend, fühlte sich aber für viele Fans eher wie eine Ansammlung von Actionsequenzen ohne zusammenhängende Handlung an.

Das Finale, "Resident Evil: The Final Chapter", versprach, die Geschichte von Alice und ihrem Kampf gegen die Umbrella Corporation zu einem Abschluss zu bringen. Der Film lieferte große Enthüllungen über Alices Ursprung und schloss die Handlung der Reihe ab, doch viele Zuschauer empfanden die Erzählung als überladen und chaotisch. Trotzdem war der finanzielle Erfolg beeindruckend, und der Film beendete die Serie mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 300 Millionen Dollar.

Bild zu RESIDENT EVIL 6 Trailer German Deutsch (2017)

Das Reboot: Resident Evil: Welcome to Raccoon City (2021)

Nach dem Ende der Jovovich-Ära versuchte man mit "Resident Evil: Welcome to Raccoon City" einen Neustart. Der Film orientierte sich stärker an den ersten beiden Spielen und brachte ikonische Figuren wie Leon S. Kennedy, Claire Redfield und Albert Wesker auf die Leinwand. Ziel war es, näher an der Vorlage zu bleiben und den Horror-Aspekt in den Vordergrund zu rücken.

Trotz dieser Bemühungen war die Rezeption gemischt. Während Fans die Bemühungen um Werktreue schätzten, kritisierten Kritiker die schwache Charakterentwicklung und das Drehbuch. Finanziell blieb der Film hinter den Erwartungen zurück und konnte den Erfolg der Vorgänger nicht wiederholen.

Kritik und Kultstatus

Die "Resident Evil"-Filme stehen exemplarisch für die Schwierigkeiten, Videospiele erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Während die Action und die visuelle Inszenierung große Publikumsmassen anzogen, wurden die Filme oft für ihre Abweichungen von der Vorlage und ihre simplifizierten Handlungsstränge kritisiert. Dennoch hat die Reihe einen gewissen Kultstatus erreicht, nicht zuletzt dank Milla Jovovichs charismatischer Darstellung und Paul W. S. Andersons unermüdlichem Einsatz für das Franchise.

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