Das Ende des Autorenstreiks
Der Streik dauerte über 148 Tage an
Nach einem anstrengenden 148-tägigen Autorenstreik, der die Unterhaltungsindustrie in Aufruhr versetzte, ist nun endlich Schluss: Die Writers Guild of America und die Alliance of Motion Picture and Television Producers haben eine Einigung erzielt und der Streik wurde am Dienstag beendet. Die Nachricht löste bei Autoren, Studios und Streamern einen kollektiven Seufzer der Erleichterung aus.
Die Ankündigung erfolgte nach mehreren intensiven Verhandlungstagen. Bei der vorläufigen Vereinbarung handelt es sich um ein Dreijahresabkommen, das noch von den WGA-Mitgliedern ratifiziert werden muss. Es sei aber vielversprechend für die rund 11.500 von der Gewerkschaft vertretenen Autoren: Demnach wird der Einsatz von KI beim Erschaffen und Umschreiben von Drehbüchern beschränkt und Studios dürfen die Autoren nicht zwingen, KI zu benutzen. Ihr Einsatz ist aber in Ordnung, wenn beide Seiten zustimmen. Außerdem erhalten Autoren mehr Geld für erfolgreiche Produktionen und ihre Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden.
Der Weg zu dieser vorläufigen Einigung war von Irrungen und Wirrungen geprägt. Die Verhandlungen waren Ende August ins Stocken geraten, und beide Parteien gaben öffentliche Erklärungen ab, in denen sie ihre Frustration zum Ausdruck brachten. Die Gespräche wurden jedoch am 14. September wieder aufgenommen und führten schließlich am vergangenen Sonntag zu einem Durchbruch. Diese Entwicklung wurde nicht nur in der Branche, sondern auch in der Öffentlichkeit mit Begeisterung aufgenommen, da der Streik die Produktion zahlreicher beliebter Fernsehsendungen und Filme gestört hatte.
Obwohl die Vereinbarung einen wichtigen Schritt zur Beendigung des Streiks und zur Rückkehr zur Normalität in der Unterhaltungsindustrie darstellt, ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. Die WGA-Führung wird ihre Mitglieder in den kommenden Tagen von den Vorzügen der Vereinbarung überzeugen müssen, bis es zur offiziellen Bestätigung des Deals Anfang Oktober kommt.
Diese Filme & Serien sind von den Streiks betroffen
Das Ende des Autorenstreiks bedeutet die Fortsetzung der Vorproduktion zahlreicher Filmprojekte, die mit Spannung erwartet werden. So kann nun die Arbeit an James Gunns "Superman: Legacy" oder Matt Reeves "The Batman 2" vollendet werden. Auch das geplante "Star Trek" Reboot, der "Minecraft"-Film mit Jason Momoa und Pedro Pascal, "Fast and Furious 11" sowie die Spiele-Verfilmung "Rainbow Six" können nun weiterentwickelt werden. Auch bei den Serien geht es nun wieder voran: Hits wie "Stranger Things", "Wednesday", "The Last of Us" oder "Euphoria" mussten bis jetzt pausieren, werden jetzt aber endlich fortgesetzt.
Das Ende des Autorenstreiks ist zumindest für einen Teil der Branche eine große Entlastung. Vor allem ein Großteil fiktiver Formate wie Kinofilme und Serien bleiben jedoch zusätzlich vom Streik der Schauspieler gelähmt. "Gladiator 2" war bereits zur Hälfte abgedreht, bei "Mission Impossible 8" fehlten nur noch einige Nachdrehs. "Beetlejuice 2" und "Deadpool 3" müssen ebenfalls darauf warten, dass die Produktion fortgesetzt werden kann. Immerhin haben beide Partien nun angekündigt, sich kommende Woche wieder zu Gesprächen zu treffen.
Die Zukunft des Kinos
Branchenkenner gehen davon aus, dass sich die Studios in der nächsten Zeit vor allem darauf konzentrieren werden, bestehende Projekte fortzusetzen und weniger Neues zu produzieren. Für letzteres seien aktuell einfach die Ressourcen zu knapp, schließlich müsse man in kürzester Zeit vieles nachholen, was die letzten Monate liegen geblieben ist. Außerdem erwarte man spätestens nach Ende des Schauspielerstreiks einen logistischen Albtraum, da sich dann alle gleichzeitig auf die verfügbaren Sets, Regisseure und Schauspieler stürzen werden – ein heftiger Bieterwettstreit wird erwartet, bei dem sich die Studios mit dem meisten Geld durchsetzen werden.
In den Sternen steht, wie es mit den Kinos weitergeht. Die Branche hatte sich bis zu den Streiks noch nicht einmal von der Pandemie-Zeit erholt und die bevorstehende Lücke an Filmstarts wird die Situation nicht verbessern. Wir sind gespannt, welche Auswirkungen die Situation am Ende auf die Filmlandschaft haben wird: Mehr Filmstarts bei Streaminganbietern? Mehr Low-Budget-Filme? Neue Kino-Konzepte? Wir halten euch auf dem Laufenden!