Autorenstreik: Diese Filme & Serien sind in Gefahr
Der letzte Streik kostete zahlreichen Filmen und Serien das Leben
Hollywood ist in Aufruhr: Die Writers Guild of America (WGA) hat am 2. Mai zum Streik aufgerufen. Der mächtigen Vereinigung gehört ein Großteil der Drehbuchautoren der amerikanischen Film- und Fernsehbranche an. Ein andauernder Streik kann große Auswirkungen auf laufende und zukünftige Produktionen haben. Welche Titel das betreffen kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Bei dem Streik geht es grundsätzlich darum, dass die Autoren mehr Geld für ihre Arbeit haben wollen, vor allem wenn sich ihre Geschichten zum Beispiel im Streaming als gewaltiger Hit herausstellen. Weitere Themen sind sichere Anstellungsverhältnisse und das Verbot von künstlicher Intelligenz beim Schreibprozess. Die WGA befand sich seit 6 Wochen in Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern wie Amazon, Apple, Disney und Co. Laut Insider Jeff Sneider scheitern die Gespräche Gerüchten zufolge vor allem am Branchenriesen Netflix, welcher sich beharrlich weigert, den Autoren bessere Bedingungen zu bieten.
Das waren die Folgen des letzten Streiks
Der letzte große Autorenstreik in den USA ist vielen auch heute noch in guter Erinnerung: 2007 legten die Mitglieder für bessere Arbeitsbedingungen die Arbeit für 100 Tage nieder. Die Folgen waren sowohl für die Branche als auch für die Zuschauer mehr als spürbar: Viele TV-Serien wurden abgesetzt oder verkürzt, so erfuhren etwa "Heroes" oder "Pushing Daisies" ein vorzeitiges Ende, während etwa die erste Staffel von "Breaking Bad" umgeschrieben werden musste und schon nach 7 Folgen endete. Kinofilme wie Ron Howards "Illuminati" wurden um mehr als ein Jahr verschoben. Die TV-Sender setzten damals vermehrt auf Reality-Formate, was gleichzeitig mit einem Rückgang der Zuschauerzahlen einherging. Viele beklagten sich auch über einen später spürbaren Qualitätsverlust bei vielen Serien, weil häufig unerfahrene Autoren die Arbeit der streikenden Kollegen übernommen hatten.
Diese Filme kann es treffen
Neben den langfristigen Folgen, die jetzt noch nicht alle zu 100% abzusehen sind, hat der aktuelle Streik schon jetzt direkte Auswirkungen: Populäre Shows wie "Saturday Night Live", "The Tonight Show", "Jimmy Kimmel Live!" und viele weitere wurden mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit pausiert. Mittelfristig kann der Streik auch Staffelpremieren von Serien betreffen, die ab kommenden Herbst erscheinen und aktuell geschrieben werden - oder eben auch nicht.
Besonders gefährdet sind einige zukünftige Kino-Blockbuster, die sich derzeit in der Vorproduktion befinden. Je nachdem, ob die Arbeit am Drehbuch bereits abgeschlossen ist oder nicht, drohen hier Verzögerungen oder Kompromisse bei der Produktion. Dazu zählen unter anderem "Sonic 3", "The Karate Kid 2", "Fast & Furious 11" oder "I am Legend 2".
Vor kurzem erst wurden endlich die Pläne für die nächsten "Star Wars" Filme von James Mangold, Taika Waititi, Dave Filoni und Sharmeen Obaid-Chinoy konkretisiert. Jetzt muss eine Weiterentwicklung der Stoffe wohl erst einmal pausieren.
Auch Fans von Superhelden müssen bangen: Egal ob DCs "The Batman 2", "Superman: Legacy" von James Gunn oder Marvel-Filme wie "Fantastic Four", "Avengers: The Kang Dynasty", "Avengers: Secret Wars" oder das "Blade" Reboot könnten betroffen sein. Auch der Release von "Deadpool 3", "Venom 3" und "Spider-Man: Beyond The Spider-Verse" könnte sich verzögern, falls sich der Streik mit der Entwicklung der Drehbücher überschneidet.
Wann wird der Streik beendet?
Laut Jeff Sneider wird eine Streikdauer von etwa 30 bis 45 Tagen erwartet. Natürlich kann die tatsächliche Situation aber auch länger andauern oder eben früher beendet sein. Wir hoffen auf eine schnelle Einigung aller Parteien – sowohl im Sinne der Autoren als auch für uns Fans, damit das Ganze keine zu großen Auswirkungen auf die künftigen Filme und Serien hat.